Richtig Schluss machen

Junger Mann mit Alkoholflasche wird von Freundin unterstützt

Eine Trennung hinter sich zu bringen und richtig Schluss zu machen, ist niemals eine leichte Aufgabe. Es gibt immer mindestens eine Person, die dabei verletzt wird. Oft wird unterschätzt, was bei einer Trennung noch so auf einen zukommt, außer Tränen und Liebeskummer. Wichtig ist vor allem eins: Respekt.

Auch wenn die Beziehung zu Ende geht, solltest Du Dich darauf besinnen, was alles Gutes aus dieser Partnerschaft hervorgegangen ist. Du warst eine Zeit lang mit Deinem/Deiner Partner:in zusammen, Ihr habt vielleicht Höhen und Tiefen gemeinsam durchlebt, seid eventuell sogar zusammengezogen und habt möglicherweise Familienzuwachs im Sinne von Haustieren, oder auch Kindern bekommen. Du bist dankbar für die gemeinsame Zeit und daher hat es Dein/Deine Partner:in auch verdient, dass Du Eure Beziehung mit Respekt beendest.

Nicht aus heiterem Himmel

Dein Entschluss steht fest, Du möchtest Dich von Deinem/Deiner Partner:in trennen. Aber weiß Dein Gegenüber davon, beziehungsweise, kann er oder sie sich denken, warum Du mit ihm/ihr reden möchtest? In einer Beziehung ist es wichtig, offen über Gefühle sprechen zu können, nur so weißt Du und auch Dein/Deine Partner:in, woran Ihr seid.

Hast Du Deinen Ärger und Unmut in Deiner Partnerschaft eher heruntergeschluckt? Dann kann es sein, dass Dein/Deine Partner:in gar nicht so genau nachvollziehen kann, warum Du Dich trennen möchtest. Natürlich geht jeder und jede anders mit Streit und Themen um, über die man sich nicht einigen kann. Während die einen ihren/ihre Partner:in gleich zur Rede stellen, schmollen die anderen lieber.

Doch egal wie Ihr Eure Uneinigkeiten löst, Ihr solltet jeweils wissen, woran Ihr seid und wie es um Eure Beziehung steht. Denn nur so habt Ihr die Chance, daran arbeiten zu können. Gerade wenn es in einer Partnerschaft sehr kriselt, kann ein Gespräch darüber nochmal einen Wendepunkt darstellen. Letztendlich solltest Du Dir nur sicher sein, dass Dein/Deine Partner:in genauso wie Du darüber Bescheid weiß, wie es um Eure Beziehung steht, sodass Ihr beide die Möglichkeit hattet, daran etwas zu ändern.

Den richtigen Ort auswählen

Du solltest Dir im Vorfeld überlegen, welcher Ort sich am besten für ein Trennungsgespräch eignet. Sei Dir bewusst, dass es während dem Gespräch vorkommen kann, dass Deinem/Deiner Partner:in auch die Tränen kommen. In so einer emotionalen Situation ist es meistens schöner, in einer bekannten und sicheren Umgebung zu sein. Gerade wenn es für Dich oder Deine Begleitung unangenehm ist, wenn Euch fremde Leute beim Trennungsgespräch zuhören, sind die eigenen vier Wände zu bevorzugen.

Wenn Du Deinen/Deine Partner:in so einschätzt, dass er oder sie sich nach der Nachricht erstmal zurückziehen und trauern möchte, dann solltest Du ihm/ihr diesen Raum auch geben. Nach dem Gespräch kannst Du Dich diskret zurückziehen, indem Du seine /ihre Wohnung verlässt, in ein anderes Zimmer oder eine Runde spazieren gehst. Vielleicht gibt es auch einen Ort, an dem Ihr schon öfter unschöne Themen besprochen habt? Letztendlich muss jedes Paar auf seine eigenen Bedürfnisse hören und versuchen, dem anderen eine einigermaßen angenehme und vertraute Umgebung zu ermöglichen.

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Den richtigen Zeitpunkt wirst Du vergeblich suchen. Scheust Du Dich davor, das Trennungsgespräch zu führen, dann werden sich tausend Termine finden, die sich dafür eignen, das Gespräch nach hinten zu verschieben. Auch wenn Du besonders viel Rücksicht auf Deinen/Deine Partner:in nehmen willst, wird immer etwas dazwischen kommen. Egal ob anstehender Geburtstag, wichtige Prüfung, Todestag der Oma oder Hochzeit des besten Freundes, der besten Freundin: Irgendetwas gibt es immer, das eine Trennung unpassend erscheinen lässt.

Natürlich gibt es einige Dinge, auf die Du Rücksicht nehmen kannst, aber wenn Dein Entschluss feststeht, dann solltest Du das Gespräch nicht unnötig aufschieben.
Sollte in Kürze ein bereits gebuchter Urlaub anstehen, macht es nur in den allerwenigsten Fällen Sinn, diesen noch als Pärchen anzutreten. Vor allem, wenn für Dich schon feststeht, dass Du Dich trennen wirst.

Ernstes Gespräch zwischen Mann und Frau

Das Gespräch

Vielleicht erinnerst Du Dich noch an diese Trennung, als mit Dir per Textnachricht Schluss gemacht wurde und wie Du Dich dabei gefühlt hast? Mach es besser! Auch wenn diese Erfahrung sicherlich schmerzhaft für Dich war, hast Du jetzt die Möglichkeit, dass Dein/Deine Partner:in nicht dieselbe Erfahrung machen muss. Du bist nicht mehr in der Schulzeit, in der man eine Beziehung beendet hat, indem man den Beziehungsstatus bei Facebook ändert. Stattdessen verdient Dein/Deine Partner:in ein persönliches Gespräch und ebenso eine Aussprache, in der er /sie noch alle Fragen loswerden kann, die ihm/ihr auf dem Herzen brennen.

Befindet sich Dein/Deine Partner:in gerade in einer schweren Lebensphase, weil er/sie zum Beispiel den Job verloren hat oder erst kürzlich jemand verstorben ist? Dann solltest Du mit besonders viel Fingerspitzengefühl vorgehen. Trotzdem muss die unschöne Nachricht überbracht werden. Es kann sinnvoll sein, auch für das eigene Gewissen, eine Person aus dem engeren Familien- oder Freund:innenkreis hinzuzuziehen. Diese kann Deinen/Deine Ex-Partner:in nach dem Gespräch auffangen.

Worst-Case-Szenario

Was helfen kann, um die eigene Anspannung vor dem bevorstehenden Gespräch zu nehmen, ist es sich das Worst-Case-Szenario auszumalen. Was ist das Allerschlimmste, das passieren kann? Spiele dieses Szenario einmal gedanklich durch. Überlege Dir, wie Du damit umgehen beziehungsweise wie Du es von Anfang an verhindern kannst. Dadurch fühlst Du Dich vorbereitet und das mildert die Aufregung etwas ab.

Gesprächsführung

Um das Gespräch für Dich und Dein Gegenüber so angenehm wie möglich zu gestalten, lohnt es sich auch, sich über die Gesprächsführung Gedanken zu machen. Versuche einfühlsam auf Deinen/Deine Partner:in einzugehen. Wurde er/sie schon mal mit Floskeln wie „Es liegt nicht an Dir, sondern an mir“ abgespeist? Oder wurde er/sie verlassen, ohne dass ihm/ihr wirkliche Gründe dafür genannt wurden? Dann versuche genau dies zu vermeiden.

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Sei offen und ehrlich zu Deinem/Deiner Partner:in und begründe ihm/ihr, warum Du Schluss machst. In diesem Gespräch sollte es keine Vorwürfe oder Schuldzuweisungen geben. Nimm Dir Zeit und erledige dieses Gespräch nicht in ein paar Minuten. Das bedeutet beispielsweise, dass Du Dein Handy zumindest beiseitelegst und Deinen/Deine Partner:in auch zu Wort kommen lässt. Vielleicht hat er oder sie noch Fragen, dann solltest Du auch diese beantworten. Ebenfalls solltest Du ihn/sie auch nach seinen Befindlichkeiten fragen, um ihn/sie aktiv in das Gespräch miteinzubinden.

Länge der Beziehung

Auch die Länge Eurer Beziehung kann durchaus eine wichtige Rolle spielen. Wart Ihr beispielsweise nur kurz zusammen und die Beziehung war noch eher oberflächlich, dann kann ein kurzes Gespräch reichen. Sollte es aber der Fall sein, dass Ihr mehrere Jahre ein Paar wart, dann ist es vielleicht nötig, noch ein zweites Gespräch zu führen. Denn nach so einer langen Zeit ist eine Beziehung nicht einfach von heute auf morgen beendet. Die Erkenntnis, dass die Beziehung jetzt vorbei ist, muss erstmal sacken. Danach hat Dein/Deine Partner:in bestimmt noch Klärungsbedarf. Zum Beispiel, wie es jetzt weitergehen soll und was mit den gemeinsamen Sachen passiert.

Fair aufteilen

Über die Jahre kann sich so einiges ansammeln. Zum einen sind das materielle Dinge wie Fahrzeuge, eine Wohnung oder ein Haus und andere Wertgegenstände. Zum anderen gibt es auch noch die emotionalen Sachen wie zum Beispiel Erinnerungsstücke wie Fotoalben, Schmuck, Mitbringsel aus dem Urlaub und Einrichtungsgegenstände. Nach der Aufteilung sollten beide Partner:innen ein gutes Gefühl haben. Das bedeutet nicht, dass alles 50/50 aufgeteilt werden muss, sondern dass jeder/jede das bekommt, was zu der aktuellen Lebenslage und den eigenen Bedürfnissen passt. Sich über Kleinigkeiten zu streiten, bringt meistens nichts als zusätzlichen Ärger.

Solltest Du im Vorfeld schon die Vermutung haben, dass das Aufteilen schwierig werden könnte, kann eine unparteiische Person als Vermittler dienen. Im schlimmsten Falle kann natürlich ein Anwalt helfen.
Auch die eventuell vorhandenen Kinder sollten in Eure Vereinbarung mit einbezogen werden. Es gilt zu klären, bei welchem Elternteil sie leben werden, wer sie am Wochenende sieht, oder ob Ihr Euch abwechseln wollt.

Junge Frau zieht aus

Was passiert danach?

Ist die Beziehung beendet, bleibt noch eine wichtige Frage zu klären: Freunde bleiben, ja oder nein? Das ist eine ganz individuelle Frage. Häufig wirst Du den Ratschlag zu lesen und zu hören bekommen, dass Du direkt nach einer Trennung nicht mit Deinem/Deiner Ex befreundet sein kannst. Das kommt allerdings ganz auf Eure Beziehung zueinander an. Gerade wenn Ihr aber auch gemeinsame Kinder habt, ist es wichtig, weiterhin miteinander reden zu können. Denn ob Ihr wollt oder nicht, über Eure Kinder werdet Ihr ein Leben lang verbunden bleiben.

Falls das nicht der Fall ist, kommt es ganz auf Dein Befinden an. Für manche ist es in Ordnung, dem/der Ex-Partner:in ab und an über den Weg zu laufen. Anderen wiederum tut es gut, wenn sie zu diesem/dieser Abstand gewinnen und manchmal sogar in eine andere Stadt ziehen.

Doch nicht nur Kinder oder die Wohnsituation können zwei Menschen verbinden, sondern auch Ihre Freund:innen. Über die Jahre kann es schon mal vorkommen, dass sich die Freundeskreise angleichen. Hier ist es natürlich wichtig, auch Rücksicht auf den/die Partner:in zu nehmen. Wenn Du mit dem besten Freund oder der besten Freundin Deines/Deiner Partner:in ebenfalls gut befreundet bist, solltest Du ihm/ihr diese Freundschaft nicht wegnehmen. Gerade nach der Trennung zieht man sich oft zu seinen Freund:innen zurück und zumindest in dieser Zeit solltest Du vielleicht nicht so viel mit dem besten Freund oder der besten Freundin Deines/Deiner Ex unternehmen.

Jedes Paar ist anders

Letztendlich gibt es zum Schluss machen keine allgemeingültige Anleitung. Jedes Paar empfindet anders und Du bist die Person, die Deinen/Deine Partner:in vermutlich am besten kennt. Dementsprechend kannst Du auch am besten auf seine/ihre Bedürfnisse eingehen und abschätzen, wie Ihr diese Phase am besten bewältigen könnt. Nicht jede „Regel“ oder jeder Ratschlag kann und muss eingehalten werden und das ist auch gut so. Denn am Ende musst Du auf Dein Bauchgefühl hören und selbst abwägen, welche Schritte Du gehen willst und welche nicht.

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