Wie wir Zukunftsängste besiegen können

Frau in Menschenmenge

Zukunftsängste sind vielseitig und begleiten die Menschen schon seit vielen Generationen. Nicht selten hängen sie vom Zeitgeist und der Zeitgeschichte ab. Denke unter anderem nur an den Klimawandel, den Krieg in der Ukraine, Corona, die steigende Inflation oder die Angst vor Altersarmut.

Aber nicht nur die Herausforderungen an sich, sondern auch die Wahrnehmung der Geschehnisse ist problematisch. Das Gefühl, der Ungewissheit ausgeliefert zu sein und beispielsweise eine faire Einkommens- und Vermögensentwicklung nicht mehr beeinflussen zu können, nimmt zu. So bewies eine Studie, dass 47 % der befragten Frauen und 39 % der Männer von Zukunftsängsten betroffen sind. Lediglich 5 % der Teilnehmer:innen sahen ihrer Zukunft angstfrei entgegen.

Was sind die Folgen? Häufig kommt es zu einem Rückzug aus der Gesellschaft, ständigem Grübeln, planlosem Entgegensteuern oder einem paralysierten Verharren in der Problemsituation. Aber seine Sorgen lediglich konsequent zu ignorieren, ist auf die Dauer keine konstruktive Problemlösung. Das wirst Du aus Deinem eigenen Umfeld und Deinen eigenen Erfahrungen selbst am besten wissen. Bleiben die Fragen, in welchen Bereichen sich Zukunftsängste überhaupt entwickeln und mit welchen Techniken Du am besten mit diesen umzugehen oder diese sogar überwinden lernst. Und genau darum soll es in den folgenden Abschnitten gehen.

Welche Zukunftsängste sind in Deutschland besonders häufig?

Mit dieser Frage hat sich eine Studie des digitalen Versicherers Getsafe in Kooperation mit YouGov pünktlich zum Jahreswechsel 2021/2022 befasst. Befragt wurden dabei mehr als 2.000 Frauen und Männer. Dabei zeigte sich, dass die Mehrheit der Befragten (52 %) Angst vor gesundheitlichen Problemen hatte – womit das Topthema gefunden war. Ebenfalls relevant waren Bedenken in Bezug auf die Finanzen und Altersarmut (43 %). Viele der Teilnehmer:innen nannten auch Sorgen wegen Terror, allgemeiner Gewalt und Angst vor einer gesellschaftlichen Radikalisierung inklusive Diskriminierung und Rassismus (beide 28 %). Überraschenderweise schaffte es der Klimawandel nur auf den fünften Platz – und das, obwohl er in der aktuellen öffentlichen Diskussion viel Platz einnimmt.

Weniger verblüffend war hingegen das Untersuchungsergebnis, dass sich jüngere Menschen von Altersarmut eher bedroht fühlen als ältere Menschen. In der Altersgruppe über 45 Jahren war der Gesundheitsfaktor dementsprechend häufiger das Top-Thema. So seien laut der Umfrage zwischen einem Drittel und der Hälfte der jüngeren Altersgruppe am überlegen, wie sie einem finanziellen Notstand durch Selbstvorsorge proaktiv vorbeugen können. Somit machen sie den Großteil der nur knapp 25 % der Deutschen aus, für die ihre finanzielle Absicherung auf der To-Do-Liste für das folgende Jahr steht.

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Insgesamt war aber fast die Hälfte der Befragten ängstlich, im Alter mit zu wenig Geld leben zu müssen – die Hälfte davon auch deshalb, weil die finanzielle Vorsorge ihren Finanzierungsrahmen übersteige. Logisch also, dass sich ein Zusammenhang zwischen den finanziellen Zukunftssorgen, dem Bildungsabschluss und dem Nettohaushaltseinkommen erkennen lässt. Eine höhere Bildung und ein höheres Einkommen dämpfen die Zukunftsängste etwas, also zumindest in finanzieller Hinsicht.

Damit eng verknüpft ist aber auch die Tatsache, dass sich vor allem die befragten Frauen im Hinblick auf diesen Aspekt mehr Sorgen machten als die Männer (47 % zu 39 %). Speziell deshalb, weil knapp ein Drittel von ihnen meinte, die eigene Altersvorsorge nicht bezahlen zu können.

Zukunftsängste mit konstruktiven Ansätzen in den Griff bekommen

Wie kannst Du Zukunftsängsten konstruktiv begegnen?

Die wichtigste Erkenntnis zuerst: Es ist vollkommen verständlich, dass Du Dich vor manchen (zukünftigen) Szenarien und Entwicklungen fürchtest. Schließlich hat jeder Mensch seinen eigenen Bereich, der ihm mehr oder weniger Bauchschmerzen bereitet.

Allerdings ist es ratsam, etwas zu tun, wenn Du keinen Moment mehr angstfrei genießen kannst. Mit den folgenden Techniken wirst Du idealerweise wieder zeitnah Herr:in über Deine Gedanken und Handlungen, damit Du der Welt wieder gelassener entgegentreten kannst. Und wenn dies nicht ausreichen sollte, brauchst Du Dich auch nicht davor scheuen, professionelle Hilfe anzunehmen.

Was sind Deine ganz konkreten Zukunftsängste?

Diffuse Ängste sind häufig schwerer zu packen und anzugehen als ganz konkrete und klar benannte Herausforderungen. Um was genau geht es also? Um

  • eine allgemeine Unsicherheit in Bezug auf Zukunftsfragen?
  • ein spezielles Ereignis, das Dir Bauchschmerzen bereitet?
  • die Angst vor einem Kontrollverlust, Misserfolgen oder einem Unglück?

Je präziser Du Deine Angst fasst– sei es durchs Aufschreiben oder Aufmalen – desto besser kannst Du Dich ihr stellen.

Male Dir das schlimmste Szenario aus

Was ist der absolute Worst-Case, der passieren kann? Und was würdest Du dann tun, um diesen zu bewältigen? Überlege Dir ein Schritt-für-Schritt-Vorgehen: Mit wem würdest Du reden? Wen kannst Du um konstruktive Hilfe bitten und was wie in Deine eigenen Hände nehmen? Einen rechtzeitigen Plan B für einen solchen Fall zu haben, heißt nicht nur, Deine Handlungsoptionen im Notfall zu kennen. Es bedeutet unter Umständen auch, dass die absehbaren Folgen noch abzumildern sind.

Nimm Dir Zeit für Deine Sorgen

Zukunftsängste und Sorgen erweisen sich häufig als echte Zeiträuber – selbst zu Zeitpunkten, an denen sie gar nicht akut auf Deiner Tagesordnung stehen. Eventuell hilft es Dir, Dich bewusst mit Dir selbst zu einer konkreten Sorgenbesprechung zu verabreden. Oder mit einem Menschen, bei dem Du frei sprechen kannst und der Dir emotionale Geborgenheit gibt. Nutze diesen Moment, um Deine Gedanken zu sortieren, Dich auf Deine Sorgen zu konzentrieren und diese frei auszusprechen. Das führt dazu, dass Du anschließend mehr Zeit zur freien und effektiven Verfügung hast und Deine Probleme konstruktiver angehst.

Übernimm Verantwortung für Dich und Deine Zukunft

Zugegeben, der Wunsch, über alles die Kontrolle zu haben und alles vorhersehen zu können, der ist schon verlockend. Doch de facto bekommt das niemand hin. Insofern ist es geschickter, wenn Du Dir überlegst, an welchen Stellen Du wirklich selbst handeln kannst. Und dann tust Du das – soweit es Dir eben möglich ist.

  • Suche Dir Projekte, die Dir Freude bereiten und die Dein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärken. Ob im kreativen Bereich, ob in einem sozialen oder anders gearteten Ehrenamt oder beim Sport: Es erfüllt, etwas zu tun, was geschätzt wird und wo sich Erfolge zeigen.
  • Umgib Dich mit Menschen, die Dir guttun und die Dich beflügeln. Befrage sie dazu, wie sie selbst mit Zukunftsängsten umgehen und wie sie mit ihren Krisen fertig geworden sind. Wahrscheinlich kannst Du selbst einige Anregungen daraus ziehen oder wirst bemerken, dass Du mehr Widerstandskraft besitzt, als Du dachtest.
  • Führe Dir vor Augen, welche Schwierigkeiten Du bereits mit welchen Mitteln überwunden hast und wie gut Dir das anschließende Gefühl tat. Erinnere Dich an all Deine Erfolge im Leben. Versuche positiv zu denken und entwickele Vertrauen in Dich selbst und Deine Fähigkeiten. Denn dann kannst Du sagen: Egal, was die Zukunft bringt – ich werde einen Weg finden, diese Herausforderung zu meistern.

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