Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres! Die ganze Familie ist um den Weihnachtsbaum versammelt. Es wird gesungen, gelacht und genascht, während die fröhlichen Gesichter mit der Weihnachtsbeleuchtung um die Wette strahlen …So kennen wir es aus zahlreichen Weihnachtsgeschichten, Filmen und Werbespots. Die Wirklichkeit sieht jedoch etwas anders aus. Allein der Gedanke an die stressigen Weihanchtsvorbereitungen der Vorweihnachtszeit bedeutet für viele Hektik pur. Und auch die Vorstellung, dass man endlich mal wieder die Verwandtschaft sieht, sorgt nicht bei jedem von uns für Glücksgefühle. Sind stressfreie Weihnachten für Dich eher ein Traum als Wirklichkeit? Ist ein unkonventionelles Weihnachten ohne Familie vielleicht eine Option für Dich? Dann interessieren Dich vielleicht die folgenden Tipps und Anregungen für stressfreie Weihnachten. Sie können Dir dabei helfen, den Alltagsstress vor und an Weihnachten zu minimieren.
Das Fest der Familie?
Inhaltsverzeichnis
Sind wir einmal ehrlich: Mit tollen Menschen hält man es überall aus, mit unsympathischen gerät man selbst im Paradies noch aneinander. Der Knackpunkt dabei: Es mutet häufig an, dass Weihnachten unbedingt im Kreis der Familie gefeiert werden muss. Das stimmt aber nicht! Familienweihnachten, so wie wir es heute für üblich halten, gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert, wo sich die bürgerliche Familie herausbildete und im Zuge dessen das Weihnachtsfest zunehmend privatisiert wurde. Bis dahin war Weihnachten ein öffentliches Fest, das außer Haus und in der (Dorf-)Gemeinschaft gefeiert wurde. Warum also nicht wieder daran anknüpfen und die Idee hinter Weihnachten einfach neu und unkonventionell denken?
Sympathie lässt sich schließlich nicht am Verwandtschaftsgrad festmachen, was Du garantiert aus eigener Erfahrung weißt. Manch eine beste Freundin oder ein ebensolcher Freund ist eben nicht die eigene Schwester beziehungsweise der eigene Bruder. Doch macht das etwas aus? Nein! Warum also nicht genau diese liebgewonnenen Personen einladen und gemeinsam feiern?
Sofern Du gut mit Deiner Familie auskommst, spricht natürlich auch nichts dagegen, miteinander fröhlich zu sein und einige gemeinsame Stunden bis Tage zu genießen. Du hast jedoch den Eindruck, dass die Grundstimmung an den Weihnachtstagen in Deiner Familie nicht stimmt und Dir ein Aufeinandertreffen deutlich mehr die Freude verdirbt, als dass es zu ihr beiträgt? Nutze die frühestmögliche Gelegenheit und sprich dieses Thema direkt an: „Es stresst mich, wenn Weihnachten von mir erwartet wird, dass ich … Ich möchte das in diesem Jahr so nicht mehr und würde gerne etwas Neues ausprobieren. Deswegen dachte ich mir, dass …“ Konflikt- und stressfreie Weihnachten ohne Familie ist allemal schöner als ein Familienfest, an dem man so gestresst ist, dass man am liebsten schreiend wegrennen möchte.
Stressfreie Weihnachten: Experimente wagen
Wer Tante Ernas penetrante Beziehungsstatus-Fragen oder Onkel Klaus‘ schlechte Witze einfach nicht länger ertragen möchte, kann sich von solchen weihnachtlichen Festrunden guten Gewissens ganz fernhalten oder eventuell erst dazustoßen, wenn dieser schwierige Teil der Verwandtschaft bereits den Heimweg angetreten hat. Klar sind hier bestimmt die eine oder andere Diskussion vorprogrammiert mit beteiligten Familienmitgliedern, die diesen Schritt „unmöglich“ finden. Das sollte einen aber nicht davon abhalten, es trotzdem zu tun. Schließlich gibt es keine Verpflichtung, an Weihnachten an einem bestimmten Ort oder mit der Familie zu verbringen. Es ist es auch Dein Weihnachtsfest und die Vorstellungen von „gemütlich“ und „besinnlich“ können nun mal sehr weit auseinanderliegen. Vielleicht lassen sich empörte Familienmitglieder ja auch mit einem Kompromiss beruhigen? Dann flattern bei der Verwandtschaft hübsche Weihnachtskarten mit herzlichen Grüßen ins Haus und Dein Fehlen an der weihnachtlichen Festtafel fällt nicht mehr ganz so schwer ins Gewicht.
Weihnachten mal anders
Für ein Pärchen, dessen Verwandtschaft um die 200 Kilometer auseinander wohnt, waren die Weihnachtsfeiertage – einen Tag hier und einen Tag da – viele Jahre lang eine echte Kraftprobe. Doch in einem Jahr entschied es sich dazu, Weihnachten nur zu zweit am Meer zu verbringen, um dem Trubel an beiden Fronten aus dem Weg zu gehen. Dafür wurde an den Weihnachtstagen mit allen aus den jeweiligen Familien und den besten Freund:innen per Cam kurz gechattet. Aus ihrer Sicht war genau dies einer der besten Tipps für ein unkonventionelles und stressfreies Weihnachten und damit auch besinnlich!
Es wäre natürlich auch denkbar, dass man sich als Pärchen untereinander aufteilt und dann jeder bei seiner eigenen Familie die Feiertage verbringt. Oder man wechselt sich mit den Familien ab und feiert in diesem Jahr Weihnachten bei der Familie des/der Partner:in, im nächsten Jahr dafür aber bei der eigenen.
Also probiere an Weihnachten ruhig mal unkonventionelle Konstellationen aus, wenn Du magst. Warum nicht auch einmal ganz neue Kontakte knüpfen? Beispielsweise auf einer Party. Es muss ja schließlich nicht immer still, ruhig und besinnlich zugehen. Oder feiere alleine und versüße Dir das Fest mit all den Sachen, die für Dich Weihnachten erst zu Weihnachten machen. Ein guter Film, Punsch oder Bratapfel? Was immer Dich so richtig glücklich macht, solltest Du Dir gönnen.
Weihnachtsfest 2022 – neue Herausforderungen
Leider sind wegen weiter ansteigender Inzidenzen große Familienfeste oder Zusammenkünfte auch in diesem Jahr keine besonders gute Idee. Was wegen Corona an Weihnachten politisch erlaubt oder verboten ist, ist das eine. Was man selbst daraus macht, ist das andere. Ob selbstauferlegte Quarantäne, ein Schnelltest oder ein Spaziergang mit ausreichend Abstand und/oder Maske: Wer trotzdem nicht ganz auf seine liebsten Weihnachtsgäste verzichten möchte, kann und sollte zumindest überlegen, wie er sich und seine Kontakte bestmöglich schützen kann.
Wem das alles zu heikel ist, der kann ja auf den kontaktfreien Weihnachtsgruß via Zoom oder Telefon zurückgreifen. Und wie wäre es, wenn man die aktuelle Situation akzeptiert und die angedachte Weihnachtsfeier einfach im neuen Jahr nachholt? Schließlich lebt ein gutes Weihnachtsfest vor allem vom leckeren Essen, einer netten Gesellschaft, einem tollen Ambiente und guten Gesprächen. Und diese Faktoren sind nicht an ein festes Datum gebunden.
Weihnachten ist kein Ort, sondern ein Gefühl!
Davon abgesehen trägt die Location der Feier garantiert auch noch einen wesentlichen Teil zum Gelingen des Weihnachtsfests bei. Höre in Dich hinein, worauf Du insgeheim Lust hast – und das am besten nicht erst eine Woche vor den Weihnachtstagen. Unter Umständen ist auch ein Last-Minute-Urlaub machbar. Doch ehrlich gesagt kommen inzwischen viele Menschen auf die Idee, in dieser Zeit einen Abstecher in die Sonne oder in den Schnee zu machen … Und wenn Du da schon einen konkreten Plan mit ebensolchem Ziel hast, warte nicht zu lange damit, Nägel mit Köpfen zu machen.
An Weihnachten zu verreisen, sollte Dir idealerweise keinen zusätzlichen Stress bereiten, sondern ein rundum positives Abenteuer sein. Also gilt es (je nachdem, wie lange Du wegbleibst) rechtzeitig im Vorfeld zu klären, wer:
- sich um Deine Post kümmert,
- nach Deinen Pflanzen schaut oder
- bei Bedarf die Versorgung Deiner Haustiere übernimmt.
Und wenn Du Dich Zuhause doch am wohlsten fühlst und mit Genuss in Deinem eigenen Bett vom Weihnachtsallerlei träumst? Auch das ist vollkommen in Ordnung! Letztlich besteht im Umkehrschluss kein Verreise-Zwang. Wichtig ist lediglich, dass alles Organisatorische (wo auch immer) soweit wie notwendig frühzeitig geregelt ist. Fängst Du rechtzeitig damit an, hast Du es hinterher leichter und entspannter. Logisch.
Stressfreie Weihnachten: Weniger ist oft mehr!
Nachdem soweit klar ist, mit wem Du Dein stressfreies Weihnachten wo verbringst, bleibt zum Schluss noch die Frage nach dem Rahmen. Von ganz traditionell mit Baum, Geschenken, Kerzen, festlichem Essen und allem Drum und Dran bis hin zur unkonventionellen Version „Weihnachten ist mehr oder weniger ein Tag wie alle anderen.“, dürfte dabei für jeden/jede das Richtige dabei sein.
Ganz bestimmt spielen dabei auch die Frage nach dem Maß des religiösen Hintergrunds und seiner Gewichtung sowie die Frage, was (anwesende) Kinder erleben sollen und dürfen, eine wesentliche Rolle.
Somit kann es durchaus relevant sein, ob Deine Weihnachtsfeier mit nur einer oder mehreren Generationen stattfinden soll. Aber selbst dabei existiert kein großes rotes Weihnachtsbuch mit einer 1A-Musterlösung, wie es sein MUSS. Das Einzige, was zählt, ist:
- alle Anwesenden fühlen sich wohl
- getroffene Absprachen werden eingehalten
- Besinnlichkeit und Harmonie werden nicht erzwungen
Denn das funktioniert beim besten Willen nicht. Du solltest also das Motto „Weihnachten ist das Fest der Liebe“ nicht an die ganz große Glocke hängen.
Es geht nicht darum, die perfekte Instagram-Weihnachtsfeier zu organisieren und jedem Anspruch gerecht zu werden. Du entscheidest, worauf es Dir zur Weihnachtszeit letzten Endes wirklich ankommt.
Stressfreie Weihnachten: Traditionen überdenken
Müssen die Plätzchen und der Glühwein wirklich selbstgemacht sein? Mit wie viel Weihnachts-Deko muss die Wohnung geschmückt werden, damit das Weihnachtsgefühl Dich erfasst? Brauchst Du wirklich jedem etwas zu schenken, oder könntest Du auch darauf verzichten? Zu unseren besten Tipps für ein stressfreies Weihnachten gehört, die eigenen Weihnachtsgepflogenheiten und Prioritäten einmal selbst zu hinterfragen, gegebenenfalls mit diesen zu brechen und auch Rollen und Aufgaben unkonventionell neu zu verteilen. Ob Weihnachten ohne Familie, ohne Geschenke oder sogar alleine – Du wirst staunen, wie viel allein dieser Faktor dazu beitragen kann, den Weihnachtsstress zu reduzieren.
Wenn Du gerne Gastgeber:in bist, aber keine Lust darauf hast, Dich um alles alleine zu kümmern, solltest Du Abhilfe schaffen. Das gelingt am besten, wenn man die Gäste mit einbindet und konkrete Aufgaben an fleißige Helfer:innen abgibt. So könntest Du Dich beispielsweise an Heiligabend um den Hauptgang kümmern, während jemand anderes das Dessert zubereitet. Und wenn die Gäste bereits im Vorfeld darum gebeten werden, gute Spiele und leckere Getränke zu besorgen, wäre Deine Weihnachts-To-Do-Liste schon ein ganzes Stück kürzer.
Noch viel mehr lohnt es sich aber, diese Tage als Gelegenheit zu nutzen, Dir und Deinen Nächsten Aufmerksamkeit zu widmen. Und auch einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen, wer denn eigentlich Deine Nächsten sind. Hast Du das erst einmal herausgefunden, kommt das stressfreie Weihnachten schon (fast) von alleine.