Welche Karrierehürden Dir als Frau im Weg stehen!

Frau arbeitet konzentriert

Sehnst Du Dich nach neuen Herausforderungen und mehr Verantwortung im Job? Möchtest Du endlich Erfolge verzeichnen und beruflich voll durchstarten? Bist Du manchmal sogar frustriert darüber, dass besonders Deine männlichen Kollegen irgendwie schneller vorankommen als Du? Laut einer Untersuchung des Statistischen Bundesamts ist nur jede dritte Führungskraft weiblich (29,4 %). Das heißt die Berufswelt ist leider immer noch nicht geschlechtergerecht. Es gibt einige Karrierehürden, die es besonders Frauen schwermachen, sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten.

Ungenügende Chancengleichheit und Gleichberechtigung verhindern häufig den beruflichen Aufstieg. Häufig sind es auch die Schranken im eigenen Kopf, oder in den Köpfen der Chef:innen und der Kollegen und Kolleginnen, die sich zwischen Dich und Deinen Karrierewunsch drängen! Diese unsichtbaren „Karrierekiller“ wahrzunehmen und sie anschließend zu überwinden, ist der erste Schritt in Richtung Erfolg. Um welche Hürden es geht und wie Du es schaffst, sie zu erkennen und zu umgehen, das verraten wir Dir in diesem Artikel.

Wieso es Frauen schwerer haben …

Frauen sind von Natur aus harmoniebedürftiger als Männer. Das macht sich häufig nicht nur im Privatleben bemerkbar, sondern auch im Job. Denn im Gegensatz zu den männlichen Kollegen beschäftigen sich die Damen viel intensiver mit Fragen wie:

  • Kann mein/meine Chef:in mich leiden?
  • Wie reagiert mein Mann bzw. mein/meine Partner:in darauf, wenn ich mehr verdiene?
  • Was sagen meine Kollegen und Kolleginnen wohl dazu, wenn ich befördert werde und sie nicht?
  • Wie kann ich meine beruflichen Wünsche mit dem Leben als Mutter vereinbaren?
  • Leiden mein Kind oder meine Kinder, meine Freund:innen und Verwandten unter meinem Karrierewunsch?

Stellst Du Dir ebenfalls solche oder ähnliche Fragen bezüglich Deines beruflichen Werdegangs? Diese Gedanken folgen oft dem gleichen Ziel: Bloß nicht negativ auffallen, nicht anecken oder zu viel fordern. Viele Frauen erfüllen mit einem solchen Verhalten, oftmals ganz unbewusst, manifestierte Rollenzuschreibungen. Es sind jahrtausendealte Glaubenssätze, die wir häufig als Kinder mit an die Hand bekommen haben und die heute noch tief in unseren Köpfen verankert sind. Wie z.B., dass es als Frau üblich ist, weniger zu verdienen als der Mann oder der/die Partner:in. Oder dass Frauen sich in erster Linie um die Kindererziehung kümmern sollten und keine Karriere anstreben. Nicht selten verhalten Frauen sich so, weil andere Frauen in ihrem Umfeld es ihnen vorleben und sie sich dem dann unreflektiert anpassen.

Diese und andere unbewussten Denkmuster haben einen großen Einfluss auf Gehaltsverhandlungen, Beförderungen und weitere Karriereschritte.

Im Folgenden stellen wir Dir die wichtigsten Karrierehürden vor und verraten Dir, wie Du sie erfolgreich überwinden und vermeiden kannst. Denn es gibt ein paar grundlegende Kompetenzen, die Dir als Frau, im Berufsleben weiterhelfen. Vor allem dann, wenn Du in einem männerdominierten Berufsfeld tätig bist und erfolgreich sein möchtest, solltest Du Dir die folgenden Karrierefehler unbedingt genauer ansehen …

Karrierehürde mangelndes Selbstbewusstsein

Mangelndes Selbstbewusstsein zählt zu den größten Karrierehürden

Ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein ist das Fundament des beruflichen Erfolges. Mangelndes Selbstvertrauen und Zweifeln, gehören zu den häufigsten Karrierehürden überhaupt! Denn während Männer sich gerne mal auf die Schulter klopfen, wenn sie ein Projekt erfolgreich abgeschlossen haben, lassen Frauen diese Tatsache häufig unerwähnt, oder loben dann eher das ganze Team. Es ist selbstverständlich nicht verkehrt alle Beteiligten für den Erfolg zu belobigen, allerdings ist es umso wichtiger auch auf sich selbst stolz zu sein. Vor allem, wenn Du einen wesentlichen Teil dazu beigetragen hast.

Frauen lassen ihren männlichen Kollegen oft den Vortritt, weil sie häufig nicht an sich selbst glauben und Angst haben, zu versagen. Männer haben in dieser Hinsicht mehr Selbstvertrauen und weniger Bedenken, etwas falsch zu machen. Dein Wissen und Deine qualifizierte Fachkompetenz nützt Dir nur leider recht wenig, wenn Du Dich immer zurücknimmst und Dir nichts zutraust. Eine interne Auswertung (aus dem Jahr 2016) der Bewerberdaten bei Hewlett Packard (einem US-amerikanischen PC- und Druckerhersteller) ergab, dass Frauen sich nur auf eine höhere Position bewerben, wenn sie die Anforderungen zu 100 % erfüllen.

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Männern reicht es hingegen, wenn ihr Profil lediglich 60 % der Anforderungen erfüllt. Also trau Dich ruhig: Denn wie soll Dich jemand einstellen oder befördern, wenn Du Dich versteckst und immer noch auf den perfekten Augenblick wartest? „Eigenlob stinkt bekanntlich“: Ein Glaubenssatz, der besonders in vielen weiblichen Köpfen, tief verankert ist. Um die Karriere voranzutreiben und Führungspositionen zu erreichen ist es allerdings kein besonders hilfreicher Gedanke, denn so wird keiner sehen, wie gut Du wirklich bist.

Vertraue auf Deine Fähigkeiten und fang an Dich selbst zu loben.

Unser Tipp: Natürlich sollte man sich nicht andauernd mit seinen Leistungen profilieren oder in den Mittelpunkt drängen, aber vertraue auf Deine Fähigkeiten und fang an Dich selbst zu loben, insbesondere vor Deinen Vorgesetzten. Und denk immer daran, ein selbstbewusstes Auftreten ist das A und O.

Karrierehürden: Veraltete Rollenbilder

Orientierung an geschlechterspezifischen Stereotypen

Wie bereits zu Beginn des Artikels erwähnt, sind kulturelle und geschlechterspezifische Konzepte bei vielen noch heute tief verankert. Wir haben falsche Glaubenssätze darüber, was eine „typische Frau“ und einen „typischen Mann“ für uns ausmachen. Viele Frauen glauben oft gewisse Dinge über sich selbst, ohne diese jemals hinterfragt zu haben. Dieses Schema führt dazu, dass identisches Verhalten bei Männern unbewusst anders interpretiert wird als bei Frauen. Ein Mann, der klare und direkte Ansagen macht, zielstrebig und selbstbewusst auftritt, wird von der Umwelt als kompetent und souverän eingestuft. Benimmt eine Frau sich ebenfalls so, wird sie häufig eher als dominant, vorlaut oder unangenehm empfunden. Und das sowohl von Männern als auch von anderen Frauen.

Viele Männer sagen klar, was sie wollen und geben Anweisungen. Das machen Frauen in der Regel anders, denn sie bedienen sich meist dem indirekten Sprachstil und machen Andeutungen. Setzt Du Dich als weibliches Wesen beruflich häufig durch, bist sehr direkt in Deiner Kommunikation oder forderst sogar mehr Gehalt, bekommen viele schnell den Eindruck Du seist egoistisch oder sogar anmaßend.

Unser Tipp: Du solltest das Verhalten der Männer nicht kopieren und auf einmal Dein Wesen verändern. Wenn Du eher ein zurückhaltender Typ bist, der von Natur aus nicht dominant oder fordernd ist, dann behalte dies bitte bei. Du kannst eine Anweisung auch durchaus direkt und dennoch freundlich formulieren, ohne dass der andere sich gleich angegriffen fühlt.

Es ist allerdings wichtig, dass Du weißt, was Du möchtest und dies auch direkt und offen aussprichst. Hinterfrage immer ganz bewusst die eigenen Geschlechterrollen in Deinem Kopf, denn vielleicht hemmen sie Dich dabei, jemandem eine klare Anweisung zu geben. Vielleicht findest Du es eigentlich richtig gut, dass Deine Kollegin sich durchsetzen kann, nur passt ihr Verhalten möglicherweise nicht zu dem manifestierten Klischee einer Frau? Überdenke diese Muster und verabschiede Dich von stereotyoischen Karrierehürden.

Gemeinsamkeiten zwischen Angestellten und Arbeitgebern fördern die Karriere

Gleiches zieht gleiches an!

Wir umgeben uns gerne mit Leuten, die wir sympathisch finden und die uns selbst ähnlich sind, das ist wissenschaftlich bewiesen. Denn so bekommen wir das Gefühl, dass wir unserem Gegenüber gut einschätzen und seine bzw. ihre Reaktionen besser vorhersehen können. Wenn wir Gemeinsamkeiten erkennen, fühlen wir uns wohler und sicherer. Wir gehen automatisch davon aus, dass ähnliche Persönlichkeiten auch ähnliche Bedürfnisse haben, besser miteinander kommunizieren können und sich besonders gut verstehen.

Dieser Sympathie-Effekt ist gut erforscht und spielt auch im Job eine grundlegende Rolle. Neben Herkunft, Hautfarbe und Interessen, ist auch dasselbe Geschlecht eine Gemeinsamkeit. Da in vielen Unternehmen immer noch hauptsächlich Männer den Chefposten haben, tendieren sie auch dazu, eher männliche Kollegen einzustellen oder diese in die Führungsetagen zu befördern. Diese Tatsache gehört zu den absoluten Karrierehürden.

Unser Tipp: Sympathie und Ähnlichkeiten lassen sich zum Glück, nicht nur über die gleichen Geschlechtsmerkmale herstellen. Versuche also unbedingt Übereinstimmungen und Gemeinsamkeiten zu finden, die Deine Kollegen/Kolleginnen oder Deinen Chef bzw. Deine Chefin und Dich verbinden. Kommt ihr beide zufällig aus der gleichen Kleinstadt? Teilt ihr ein ähnliches Hobby? Trinkt er oder sie seinen Kaffee auch am liebsten schwarz? Versuche nichts zu erzwingen, aber wenn Du Gemeinsamkeiten findest, dann knüpfe genau dort an. Zeige offen was für ein Mensch Du bist, so wirst Du für Deinen Gegenüber berechenbarer und einer Beförderung steht nichts mehr im Wege.

Falsche Vorbilder sind Karrierehürden

Falsche Vorbilder sind Karrierehürden

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen sich häufig auf gleicher oder ähnlicher „Ebene“ vernetzen. Männer knüpfen eher Kontakte „nach oben“. Nicht selten scheuen die Damen den offenen Wettbewerb, während die Herren ihn in der Regel als lustvoll und motivierend empfinden. Dieser Unterschied wirkt sich sowohl in privater als auch in beruflicher Hinsicht auf Deine persönliche Entwicklung aus.

Umgibst Du Dich mit Menschen, die Dich motivieren und inspirieren, dann kannst Du vieles von ihnen lernen. Sie können Dich bewusst oder unbewusst dazu bewegen, erfolgreicher zu sein und Deine Ziele zu verfolgen und zu visualisieren. Sie teilen Erfahrungen, Ideen und das Durchhaltevermögen, um ihre Ziele zu verfolgen, denn sie sind der Beweis dafür, dass es möglich ist, sie zu erreichen. Wenn Du als Frau und Mutter Karriere machen möchtest, dann suche dir Frauen als Mentorinnen, die diese Aufgabe bereits erfolgreich meistern. Hol Dir Tipps von ihnen, wie sie es geschafft haben, Beruf und Familie zu vereinbaren.

Verbringst Du hingehen viel Zeit mit Leuten, zu denen Du nicht aufsiehst, können sie Dir eher weniger als Vorbild dienen.

Unser Tipp: Suche Dir unbedingt eine Art Vorbild bzw. Mentor:in, der oder die Dich persönlich und beruflich weiter bringen kann. Es sollte jemand sein, der/die bereits mehr Erfahrungen im Job hat und sein/ihr Fachwissen an Dich weitergibt. Sich mit erfolgreichen Menschen in Deinem persönlichen oder beruflichen Umfeld zu umgeben, ist ein wichtiger Faktor, um ebenfalls Fortschritte zu verzeichnen und einen Ansporn zu haben.

Finden lassen sich Mentoren bzw. Mentorinnen (Vorbilder) beispielsweise unter:

  • Kolleg:innen
  • Vorgesetzten
  • Branchenexpert:innen
  • Freund:innen
  • Familie

Trau Dich und riskiere etwas!

Die heutige Arbeitswelt ist weitgehend auf Wettbewerb und Risiko ausgelegt. Um Deine männlichen Kollegen zu überholen und Deine Karriere voranzutreiben, solltest Du unbedingt damit anfangen, an Deine Fähigkeiten zu glauben. Überwinde nach und nach die Karrierehürden. Auch wenn Du Dir nicht zu 100 % sicher bist, eine wichtige Aufgabe übernehmen zu können, dann riskiere etwas und probiere es trotzdem mal aus. Es wird sich garantiert lohnen, denn Deine Vorgesetzten werden Deinen Mut und Dein Selbstvertrauen sehen und es belohnen. Selbst wenn es am Ende nicht ganz so perfekt läuft, wie Du es dir erhofft hast. Trau Dir selbst mehr zu, denn Herausforderungen sind gute Möglichkeiten, um Deine persönlichen Stärken und Schwächen zu erkennen und an ihnen zu wachsen.

Knüpfe Kontake zu anderen erfolgreichen Frauen und tausch Dich unbedingt mit ihnen aus. So bekommst Du wertvolle Ratschläge und kannst Dich an ihnen orientieren. Falls Du bald selbst eine erfolgteiche Karrierefrau oder Managerin sein wirst, oder endlich Deinen Wunschpostet bekommen hast, dann unterstütze auch andere Frauen und sei ihnen ein Vorbild.

Bitte sei stolz auf Deine Leistungen und vergiss veraltete Rollenbilder! Denn wer sich selbst auf die eigene Weiblichkeit reduziert, darf sich nicht wundern, wenn die Kollegen und Kolleginnen das Gleiche tun. Ein kleiner Flirt zwischendurch, spült vielleicht so manch harten Kunden weich, doch ernstzunehmender wirkt man dadurch kaum. Punkte lieber mit Deinem Können, Deiner Kompetenz und Deinem souveränen Auftreten.

Natürlich spielen Unternehmen als Teil des Systems eine sehr wichtige Rolle, aber Geschlechtergerechtigkeit und viele der oben genannten Karrierehürden, entstehen nicht ausschließlich durch institutionelle Veränderungen in der Arbeitswelt. Sie erfordern vor allem einen Wandel in unseren Köpfen.

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